Dienstag, 7. April 2015
diesdas...
Fast spontan habe ich mich entschlossen "Blogger" zu werden. Ich weiß nicht, was ich mir davon verspreche, was ich erwarte, aber im heutigen Zeitalter wird das hier wohl meine persönliche moderne Form des Tagebuchs.

Ein Ort, an dem ich mich aufregen darf, ohne dass es jemanden aufregt, ein Ohr, dass ich zutexten darf, ohne mir Gedanken machen zu müssen, dass ich aufdringlich bin oder mich zum Affen mache, Raum für mich, zum Dampf ablassen, lästern und einfach mal ich selbst sein.


Samstag war wieder einer diese Tage, an denen man nicht aufstehen möchte. Damit nicht genug kommt dann ein Brief per Einschreiben, Gedankenkarrussel, Stress, oh nein, wer will schon wieder was von mir und dann lese ich diesen absolut unmöglichen, dreisten Schwachsinn.


Vorgeschichte:

2013 haben wir uns auf die Suche nach einem zweiten Hund gemacht. Ein Sheltie sollte es werden. Die Rassebeschreibung passte, der perfekte Hund für mich. Wir machten uns auf die Suche nach einem Züchter, nach der Vorgeschichte mit unserer ersten Hündin sollte es diesmal ein Zuchtverband sein, da kann man ja nichts falsch machen. ANGEBLICH!


Wir haben einen Züchter gefunden, uns vormerken lassen und tatsächlich gab es ein Date und das erfolgreich.


Wir durften unsere Sheltiedame kennenlernen. Klein und zierlich war sie, zurückhaltend, distanziert aber wunderschön. Wir haben uns verliebt. Ihr Bruder ist leider bei der Geburt verstorben, andere Geschwister gab es nicht.


Wir verfolgten die ersten 8 Wochen und dann durften wir sie abholen.


Wir haben uns nichts dabei gedacht, dass der kleine Sohn der Züchterin so grob mit dem Welpen umging, wir dachten uns auch nichts dabei, dass wir die Mutter nie gemeinsam mit dem Welpen gesehen haben, diese sogar immer weggesperrt war, wie der Rest der Hundefamilie, die entweder im Garten oder im Keller waren. Als dann bei der Übergabe des kleinen Wesens erzählt wurde, dass Silvester alle Hunde, auch der Welpe, allein im Keller verbracht haben, waren wir nur froh, dass Daya zu uns durfte.


Die ersten Tage war sie distanziert, lag lieber auf dem kalten Boden statt in unserer Nähe, aber ok, wir waren unerfahren.


Im April dann der Schock, unsere Haustierärztin hörte ein Herzgeräusch. Wir natürlich panisch den nächstbesten Herzspezialisten aufgesucht, ohne Befund, war wohl doch kein Spezialist, dann haben wir auf einen Termin bei einem bekannten und empfohlenen Herzspezialisten gewartet und dann kam einen Tag vor Heilig Abend auch schon der Befund. Unsere Maus hat nicht nur einen Herzfehler, es sind gleich mehrere und die nicht ohne. Aktuell noch ohne klinischen Befund, kann sich aber mit dem Alter verschlechtern.


Deshalb also die Beeinträchtigung in Leistung und Gesundheit, die schnelle Erschöpfung und Müdigkeit.

Wir haben dies natürlich der Züchterin mitgeteilt, die das wenig interessierte. Sie hatte ja gerade den nächsten Wurf mit Dayas Mutter.

Nach dem Befund baten wir die Züchterin, sich an den jährlichen Untersuchungskosten zu beteiligen, oder den Kaufpreis zu mindern. Sie verweigerte dies und unterstellte uns, dass wir Daya als Sache sehen, dass wir den Zustand ausnutzen und sie hintergehen. Sie log und schob dem TA Worte in den Mund, die dieser nie gesagt hat.


Anfang März dann das nächste Desaster. Daya hat einen Fersenkappenabriss. Scheinbar so ein Sheltieding. Im Forum konnte man uns nach Schilderung der Symptome gleich weiterhelfen und hat uns an einen Spezialisten verwiesen. Viele Tierärzte kennen das Problem nicht, manchmal sucht man monatelang nach der Ursache. Wir hatten Glück. Am gleichen Tag die OP. 6 Wochen Schonung, alles kein Ding. Für den Hund machen wir doch alles.


Wir hofften, zeitweise ging es ihr besser, letzte Woche dann der Albtraum... Fersenkappenabriss am gleichen Bein. Haustierarzt rät zu einer weiteren OP, der operierende TA ebenfalls. Termin nach Ostern... diesmal ist der Eingriff noch schwieriger, komplizierter, doppelter Preis...


Wir teilen auch dies der Züchterin mit, beten um Anteilnahme...


Im Sheltieforum habe ich mich angemeldet, um mich auszutauschen, um andere zu informieren. Natürlich sind die Herzleiden und auch der Fersenkappenabriss erblich. Mit betroffenen Tieren sollte nicht gezüchtet werden. Die Zucht der Dame, von der wir unsere Daya haben wird mittlerweile als Hobbyzucht deklariert. Wir haben festgestellt, dass Dayas Vater auch ihr Urgroßvater ist. Was natürlich schon abartig ist. Sollte sowas nicht vermieden werden?!

Als Antwort dann der Brief am Samstag...

Die Dame möchte eine Vereinbarung, die ich unterschreiben soll, in der sie uns 200 Euro anbietet, dafür verzichten wir auf alles weitere und ich verpflichte mich, in keinen sozialen Netzwerken über sie und Dayas Krankheiten zu schreiben, ansonsten muss ich ihr 1000 Euro zahlen...


(Kaufpreis Daya 1100 Euro, Herzuntersuchung zurzeit jährlich 200,91 Euro, 1. OP 800 Euro, nächste OP 1800 Euro, dazu kommen dann Kosten der Nachsorge, Impfungen, Futter, Spielzeug, Physio, etc pp) Der Hund ist eingeschränkt, sie läuft nicht, sie kann nicht alleine bleiben, sie hat Schmerzen und leidet. Sie wird nie wieder normal laufen/rennen/spielen können. Sport ist unmöglich.

Wir haben jetzt schon einen Hundebuggy bestellt, damit der zweite Hund nicht zu kurz kommt. Ich schäme mich jetzt schon.

Aber die einzige Sorge der Züchterin ist ihr Ruf und das Geld. Nicht eine Frage wie es Daya geht, wie sie sich entwickelt, was sie macht. Nein... nach unserer Drohung mit einem Anwalt, den wir mittlerweile auch involviert haben, bot sie an, Daya zurückzunehmen. Aber auch ohne uns auch nur einen Cent zu erstatten. Nicht, dass wir das je zulassen würden. Wir lieben diesen Hund abgöttisch und tun alles für sie.

Heute:

ich habe soo schlecht geschlafen, mein Puls ist auf 180 und ich bin enttäuscht.

Ich sehe in die Augen unserer Sheltiedame und sehe den Vorwurf, das Leid, die Frage, warum sie, warum tut man ihr das an.

Man hätte das verhindern können. Sogar ganz einfach. Zu einer guten verantwortungsvollen Zucht gehört das. dass man aufpasst, Zuchttiere rausnimmt, wenn es solche Vorfälle gibt. Man fordert kein Familienmitglied anderer Menschen zurück, man ist bereit, eine Einigung zu finden, ohne Gericht.

Klar kann ein Hund immer krank werden, ob aus dem Tierschutz, schlechter Haltung oder eben über einen Zuchtverband... aber erblich bedingte Erkrankungen in dem Ausmaß?


Diese Zuchtlinine ist einfach krank, willkürlich und besteht nur, um schnelles, leichtes Geld zu verdienen. Shelties of Diamond Rose - VERBOTEN - KRANK - Fass ohne Boden


Wenn ich in die Augen meiner Hunde sehe, weiß ich, warum mir Menschen so zuwider sind.

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